Mittwoch, 5. November 2014

Schlaue Sprüche: "Qualität kommt von Qual"

Eigentlich müsste der heutige Titel lauten "Warum es nicht läuft, obwohl es läuft" in Anlehnung an Lee Lis gestrigen Post.
Ich laufe meinen geplanten Trainingszeiten gerade echt hinterher. Und was soll ich sagen: das zieht mich runter. Gerade macht das Laufen einfach keinen Spaß, es ist mehr ein "Über-die-Distanz-quälen" mit schweren Beinen, die mehr schlurfen als traben. (Das zieht mich emotional echt runter, fühle mich wieder mal super fett, hässlich, etc.... wie Lee Lis Freundin so schön sagt: "Wenn du zu viel drüber nachdenkst, dann hast du schon verloren." *zu spät*)

Mein Papa am Telefon dazu: "Na, wenn's nicht läuft, dann muss man eben auch mal aufgeben...."

Bei mir schrillen alle Alarmglocken!
AUFGEBEN?
 Aufgeben, nur weil gerade etwas Sand im Getriebe ist? Meint der das ernst? (es stellte sich heraus, dass er nicht meinte, die Marathonambitionen aufzugeben, sondern einen geplanten 20km Trainings-Lauf nach 10km zu beenden, wenn einfach GAR NICHTS mehr geht.)

Aber mal ehrlich: Mit so einer Einstellung komme ich ja nie über 42km: "Disziplin ist die Fähigkeit, sich zu merken, was man will"
Ich denke zurück an mein relativ junges Läuferleben und stelle fest: Es gab immer mal Zeiten, in denen es ohne erkennbaren Grund einfach nicht ganz rund lief...
... und sowieso denke ich oft "an guten Tagen die langen Strecken laufen, kann ja jeder"

Ich halte mich da mehr an Achim Achilles/Hajo Schumacher der mit "Qualität kommt von Qual" in seiner Läufer-Kolumne auf Spiegel Online die einen oder anderen guten/lustigen/ironischen Gedanken zum Läuferleben parat hat. Felix Magath lässt übrigens auch nach diesem Motto trainieren.

...also... Zähne zusammenbeißen und iwie die Distanzen in noch einigermaßen vertretbaren Zeiten überleben. Das wird auch alles wieder besser.
So geht es auch anderen Läuferinnen.

Und J.W. v. Goethe dazu:  
"Es wechseln Pein und Lust , genieße wenn Du kannst, leide, wenn Du musst."

Und wenn ich morgen wieder meine Runden um den See drehe, dann versuche ich einmal ein Lächeln dabei ("Disziplin heißt, etwas, das man hasst, zu tun, so zu tun, als liebte man es." - Mike Tyson)

Und dann sage ich noch zu mir: "Lass' endlich dieses Nachdenken"

Und um was wetten wir, dass hier nächsten Mittwoch schon wieder ganz andere Töne erklingen?
Goethes Werther: "wir Menschen beklagen uns oft", fing ich an, "daß der guten Tage so wenig sind und der schlimmen so viel, und, wie mich dünkt, meist mit Unrecht. Wenn wir immer ein offenes Herz hätten, das Gute zu genießen, das uns Gott für jeden Tag bereitet, wir würden alsdann auch Kraft genug haben, das Übel zu tragen, wenn es kommt". -"Wir haben aber unser Gemüt nicht in unserer Gewalt", versetzte die Pfarrerin, "wie viel hängt vom Körper ab! Wenn einem nicht wohl ist, ist's einem überall nicht recht".

5 Kommentare:

  1. ja, tatsächlich is regeneration agr ne so falsch in der situ; die sabrina mockenhaupt hat nach dem wettkampfsaisonende 2014 auch ersma 2-3w pausiert um jezz mit neuem elan in vorbereitung auf 2015 einzusteigen ;) und wissenschaftlich besteht ja evidenz dass entsprechende regenaration die leistungsfähigkeit um +5% erhöht (verglichen mit kontrollgruppe, die darauf verzichtet!)
    mit achim achilles/h.s. bischte übrigens ganz gut dabei, verfolge ich auch seit 10j, aber wenn du wirklich deine bestmögliche zeit über die 42km rauskitzeln willst dann reichts eben ne, sondern die hobbyläufer die jenseits 2:30 laufen die arbeiten nach peter greif und das is wohl nochma ganzes stück über qual hinaus^^ - der goethe findet bei mir dennoch gefallen :p merci dafür!

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    1. Oh wow.... ja, peter greif geh ich dann mal an, wenn ich job und uni hinschmeiße, freunde sein lasse und auch sonst einfach nichts mehr mache außer laufen ;) bis dahin halte ich mich an goethe... oder so.

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  2. Ich mag diesen Achilles Typen nicht. Ich weiß noch wie der sich über langsame Läufer lustig gemacht hat. :/

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    1. ja, das macht der oft. Finde das auch nicht gut. aber prinzipiell mag ich seine schreibe. Mich motiviert es zumindest.

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  3. es ist doch kein aufgeben, sondern bloß eine planänderung. wenn du an dem tag "nur" 10km gemacht hast, dann machst du die 20km halt beim nächsten lauf. ich finde, es entspannt einen, wenn man weiß, dass man nicht muss. das nimmt dem sport den zwang; und unter zwang ist eh doof.

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